Verwendung der Bezeichnung Transe

Die Verwendung des Begriffs „Transe“ bedarf wohl einer kurzen Erklärung. Diese Bezeichnung ist aus der Sicht vieler Betroffener mit negativen Vorurteilen besetzt, daher bevorzugen einige die Bezeichnung Transvestit oder manchmal auch Crossdresser.

Ich selbst verwende den Begriff selbst sehr gerne und habe auch keine Probleme damit, wenn mich jemand so bezeichnet. Ich verwende ihn ohne jegliche böse Absicht ganz allgemein, als Oberbegriff für Menschen, die dieselbe Leidenschaft besitzen wie ich und nur zeitweise optisch eine Frau darstellen wollen. Für mich steht dieser Begriff einfach nicht in einem negativen Kontext. Transsexuelle Menschen meine ich definitiv nicht, wenn ich von uns Transen spreche, und sie fallen für mich nicht unter diese Bezeichnung. Das würde ich in der Tat als sehr respektlos empfinden, weil das ein völlig anderes Thema ist.

Ja, es gibt Menschen, die den Begriff „Transe“ in einem abwertenden Zusammenhang verwenden, um unsereins zu verletzen und um ihre Ablehnung auszudrücken. Vermutlich gebrauchen die meisten Menschen diese Bezeichnung jedoch nicht in böser Absicht. Unter uns Transvestiten habe ich das Wort „Transe“ als Selbstbezeichnung sehr häufig erlebt. Ich selbst bezeichne mich, auch wenn das Wort vielleicht polarisiert, ganz offensiv so. Hingegen finde ich „Transvestit“ aus einem Grund, den ich nicht näher beschreiben kann, fürchterlich. Vielleicht ist das aber einfach nur Geschmackssache.

Jemand der mir nicht nahe steht und der mir nichts bedeutet kann mich ohnehin nicht wirklich beleidigen. Ich kann damit leben, dass es eben auch anders denkende Menschen gibt, die mich nicht mögen und meinen Lebensstil ablehnen. Aber natürlich ärgere ich mich, wenn ich erleben muss, dass die Bezeichnung „Transe“ dazu missbraucht wird, einen anderen Menschen zu verletzen und zu beleidigen. Ich ärgere mich jedesmal maßlos darüber, wenn ich erleben muss, wie respektlos manche Menschen anderen gegenüber sind und mit welcher dumm- gemeinen Selbstverständlichkeit sie die (Menschen-)Würde anderer mit Füßen treten. Es macht mich krank und ich könnte die Wände hochgehen, wenn ich erlebe, dass Eltern ihre Nachkommen nicht zu anständigen Menschen erziehen.

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Über Annica

Annica Springmann aus Esslingen ist der kreative Kopf hinter Female Copy. Heute lebt die gebürtige Schwäbin in der sonnigen Südpfalz und neben Ihren Aktivitäten als Transgender Model, Fotografin, Mentorin und Autorin arbeitet die studierte Wirtschaftsingenieurin als IT-Expertin im Management. Mit Ihrer Webseite, dem Blog und ihren sozialen Profilen möchte Sie anderen Mut machen, ihr Leben so zu leben wie es sie glücklich macht, ihre Erfahrungen teilen und mit dem einen oder anderen Vorurteil aufräumen.

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